Jeet Kune Do Techniken

Die Jeet Kune Do Techniken sind Kampftechniken, die auf den chinesisch-amerikanischen Kampfsportler Bruce Lee zurückgehen. Der Name bedeutet „Weg der eingreifenden Faust“ und macht damit deutlich, dass es sich um ein System offensiver Verteidigung handelt.

Entwickelt wurden sie von ihm in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Demnach sind die Jeet-Kune Do Techniken keine traditionelle fernöstliche Kampfsportart und auch nicht Teil einer solchen.
Die Jeet Kune Do Techniken lassen sich vielmehr bezeichnen als Neuschaffung aus Abwandlungen und Übernahmen aus vielen, verschiedensten Kampfsportarten der gesamten Welt, nicht nur Asiens. Das Prinzip der Jeet Kune Do Techniken ist es, im Kampf die größtmögliche Effektivität zu erlangen.

Unter anderem aus diesem Grund war es für den Begründer dieser Kampfkunst unmöglich, die Jeet Kune Do Techniken aus lediglich einer Sportart zu entwickeln. Vielmehr wurden von Bruce Lee Elemente aus Wing Chun, Judo, Boxen, Fechten und weiteren Sportarten genutzt, um ihren jeweiligen Vorteil in die Jeet Kune Do Techniken einzubringen.

Kennzeichen der Jeet Kune Do Techniken

Ein weiteres, wichtiges Merkmal, was die Jeet Kune Do Techniken von anderen Sportarten unterscheidet, ist der Verzicht auf viele Traditionen aus den fernöstlichen Kampfkünsten, beispielsweise Atemübungen und andere innereAktivitäten, da sie vom Gründer als nicht zweckführend, ja gar hindernd angesehen wurden.

Trotzdem sind die Jeet Kune Do Techniken nicht als rohe, durchgeplante Kampftechniken zu verstehen, sondern sind viel mehr als Kampfphilosophie aufzufassen. Eines der wichtigsten Prinzipien der Jeet Kune Do Techniken ist es, eigene Ideen zu nutzen um seinen ganz persönlichen Stil zu schaffen. Der Gegner soll nicht mit auswendig studierten Schlag- oder Trittkombinationen besiegt werden, sondern in dem man sich bestmöglich an ihn anpasst.
Das naturphilosophische Vorbild für die Jeet Kune Do Techniken bildet das Wasser. Es ist ungreifbar und unangreifbar, es passt sich an, es fließt und trotz seiner scheinbaren Schwäche kann es Steine aushöhlen oder Dämme umgehen. Es sucht sich seinen Weg zum Ziel.

Die Individualität spielt für die Jeet Kune Do Techniken neben der Stiloffenheit also eine wichtige Rolle. Da jeder Mensch einzigartig ist, muss auch jeder Kämpfer einzigartig sein, er muss Stärke und Schnelligkeit seinem Körper angepasst nutzen und damit seinen eigenen – wandelbaren – Kampfstil entwickeln. Philosophisch folgt er damit – anders als in den Kampfprinzipien –, ähnlich wie viele traditionelle Kampfkünste, dem Taoismus

Die Jeet Kune Do Grundtechniken

Um zu zeigen, dass die Jeet Kune Do Techniken keine lose Ansammlung von Teilen aus anderen Kampfsportarten sind, gibt es neben der Philosophie als Fundament verschiedene Grundprinzipien.
Es werden drei Kampfdistanzen unterschieden: Die Nahdistanz, die Mitteldistanz und die Langdistanz. Dies zeigt erneut, dass es wichtig ist, sich auf Situation und Gegner anzupassen und kein etwaiges „Patentrezept“ zu entwickeln. Auch wird zwischen direktem Angriff, Finten u. Kombinationen unterschieden sowie unter anderem zwischen Tritten, Schlägen, Ziehen oder Unbeweglich machen.

Eine der bekanntesten Jeet Kune Do Techniken ist der sogenannte „One Inch Punch“ („Ein-Zoll-Schlag“), der aus kürzester Distanz ausgeführt wird und den Gegner trotzdem weit nach hinten wirft.